Eine neue Publikation von Prof. Majzlan und Kollegen zeigt neue und spannende Daten aus der direkten Datierung von Erzmineralen und zeigt wie deren Entstehung mit großen tektonischen Prozessen in der Vergangenheit in Verbindung steht.
Aktuelles aus der Allgemeinen und Angewandten Mineralogie

Hydrothermale Prozesse sind u.a. für die wirtschaftliche Anreicherung von Metallen verantwortlich, weshalb das Verständnis dieser Prozesse nicht nur grundlegende Informationen über die Bildung von Erzlagerstätten liefert, sondern auch zu besseren Explorationsstrategien führen kann. Ein wichtiger Ansatz um diese Prozesse besser zu verstehen sind Modellierungen sowie die thermodynamischen Eigenschaften der beteiligten Minerale, wie Prof. Majzlan et al. nun in einer neuen Publikation zeigt.

Zement ist ein Hauptbestandteil von Beton, dem weltweit am häufigsten verwendeten Baumaterial. Aufgrund der großen CO2-Emissionen bei der Herstellung, gilt Zement als besonders Klimaschädlich, weshalb die Zementherstellung laufend optimiert werden soll, um die Emissionen zu senken. Hierzu sind u.a. thermodynamsiche Daten erforderlich, die die Stabilität der Phasen im Zementklinker beschreiben.

Eine neue Publikation von Prof. Majzlan und Kollegen zeigt, dass der Isotopenaustausch zwischen Wasser und sekundären Mineralen, die sich in Oberflächennähe durch Oxidation und Hydratation aus primären Erzmineralen bilden, die geologische Vergangenheit aufzeichnen kann.

Thallium und Arsen sind keine häufigen, aber dafür sehr toxsische Elemente, die Flora und Fauna sowie den Menschen schwer schädigen können. In dieser neuen Publikation, die unter Beteiligung unserer Arbeitsgruppe entstand, werden Ergebnisse zum Verhalten der beiden Elemente bei hohen Konzentrationen in Bergbaurückständen aus Allchar (Nordmazedonien) vorgestellt.

Ehemalige Bergbaustandorte sind in der Regel reich an Metallen, sowohl an denen, die abgebaut wurden, als auch an denen, die weggeworfen wurden. Dies ist bei der alten Quecksilbermine in Merník in der Ostslowakei der Fall. Hier wurde Quecksilber abgebaut, aber das Nebengestein, Serpentinit, enthielt auch beträchtliche Mengen an Ni und Cr. In dieser Arbeit wurde die Mobilität dieser drei Metalle (Hg, Ni, Cr) und ihre Bioverfügbarkeit untersucht.

Die experimentelle Untersuchung und das Verständnis der Eigenschaften von Silikatgläsern haben eine enorme geowissenschaftliche Bedeutung, da Aufschmelzvorgänge sowie Verhalten von Silikatschmelzen und Gläsern in der Kruste und im Mantel der Erde die wichtigsten Prozesse des geologisch aktiven Planeten repräsentieren. In einer neuen Publikation von Prof. Majzlan werden neue Daten zu Bildungsenthalpien und thermodynamischen Eigenschaften von Mg-Silikat-Gläsern gezeigt, mit deren Hilfe Modelle zu geologischen und geophysikalischen Beobachtungen in der Erdkruste und im Erdmantel optimiert werden könnten.

Trotz seiner Seltenheit ist das Fe-Sb-Si-Mineral Chapmanit eine potenziell bedeutende geochemische Senke für das toxische Element Antimon in der Umwelt. Im Rahmen dieser neuen Publikation wurden die thermodynamischen Eigenschaften des Minerals durch eine Reihe verschiedener kalorimetrischer Techniken untersucht. Das Ziel war es, herauszufinden, wann sich Chapmanit bilden könnte und warum es nicht häufiger vorkommt.

Im neu erschienenen Buch „Antimony“ hat Prof. Majzlan ein Kapitel über die Mineralogie des Elements Antimon geschrieben. Das Kapitel innerhalb des von Montserrat Filella herausgegebenen Buchs befasst sich mit der Verteilung von Antimon in gesteinsbildenden Mineralen (Silikaten, Oxiden und Sulfiden), die durch hydrothermale Prozesse die Quelle für Antimon sein können. Das Kapitel gibt einen sehr umfangreichen Überblick über primäre sowie sekundäre Minerale des Antimons sowie deren Vorkommen, Häufigkeit und Bedeutung.

Wie mobil ist das Element Zinn im geochemischen Rahmen? Wird Zinn nur von Kassiterit oder wird es auch von anderen Mineralen aufgenommen? Die Antworten auf diese Fragen sowie neue Erkenntnisse zum geochemischen Kreislauf des Elements Zinn werden in dieser neuen Publikation mit Hilfe thermodynamischer Untersuchungen beantwortet.

Die Verwendung der stabilen Isotope von Antimon (Sb) als geochemisches Werkzeug war bisher sehr begrenzt. Eine neue Publikation zeigt Ergebnisse unserer Arbeit und „öffnet die Tür“ zur Bestimmung der Sb-Isotopenzusammensetzung von Sb in Sulfiden, Sulfosalzen und Oxiden auf der Mikroskala.

Unter den Eisenoxiden sind Hämatit, Goethit und Ferrihydrit die häufigsten Minerale. Eine neue Publikation zeigt Ergebnisse, die die Mechanismen des Einbaus von Mo6+ in die Struktur dieser Fe-Oxide untersucht hat.