Hornblendegneis

Hornblendegneis

Rothenburg, Kyffhäuser
Hornblendegneis
Foto: IGW

Fundort: Rothenburg, Kyffhäuser

Alter: ca. 400 Millionen Jahre

Rothenburg, Kyffhäuser

Foto: Google Maps

Hornblendegneis ist ein metamorphes Gestein mit einer Paralleltextur, das mehr als 20% Feldspat enthält. Es entsteht durch die Metamorphose, bei der Gesteine unter hohem Druck und hohen Temperaturen umgewandelt werden. Der Gneis bildet sich aus Ausgangsmaterial, das von vielen Gesteinsschichten überlagert wird. Um an die Oberfläche zu gelangen, muss entweder das darüberliegende Material erodiert sein oder die tiefer liegenden Schichten wurden durch tektonische Bewegungen an die Oberfläche gehoben [1Externer Link].

Hornblendegneis ist weltweit verbreitet und findet sich häufig in den alten Kernen der Kontinente, den sogenannten Kratonen, wo er durch tiefreichende Erosion freigelegt wurde. Diese Gesteine haben in der Regel mehrere Phasen der Umwandlung, sogenannte Regionalmetamorphosen, durchlaufen. Sie gelten als einige der ältesten Gesteinsformationen der Erde, wie zum Beispiel der Acasta-Gneis aus dem Hadaikum, der vor etwa 4.030 Millionen Jahren entstand [1Externer Link].

Hornblendegneis besteht hauptsächlich aus Hornblende, einem grünlichen bis schwarzen Mineral, das zur Gruppe der Amphibole gehört. Der Name "Hornblende" leitet sich von der äußerlichen Ähnlichkeit des Minerals mit Geweihen von Hirschen sowie von der mittelalterlichen Bergmannssprache ab, in der "Blende" metallisch glänzende Mineralien bezeichnete [4Externer Link]. Hornblende ist ein wichtiger Bestandteil vieler metamorpher Gesteine und tritt in Form von prismatischen Kristallen oder feinen Fasern auf.

Der Hornblendegneis hat eine charakteristische blättrige Struktur aufgrund der Parallelanordnung seiner Mineralbestandteile während der metamorphen Umwandlung. Neben Hornblende enthält er in der Regel auch Feldspat, Quarz und möglicherweise weitere Minerale wie Glimmer oder Granat, je nach spezifischen geologischen Bedingungen während der Gesteinsbildung.

Die genaue Zusammensetzung und Erscheinungsform des Hornblendegneises kann je nach geologischer Region variieren. Es ist ein hartes Gestein, das in verschiedenen Farbtönen wie grünlich, grau, schwarz oder rötlich auftreten kann. Aufgrund seiner Dichte und Härte eignet sich Hornblendegneis gut als Baumaterial, vor allem für Pflastersteine, Treppenstufen, Bodenbeläge und andere architektonische Anwendungen.

Insgesamt ist Hornblendegneis ein faszinierendes metamorphes Gestein mit einer reichen geologischen Geschichte. Seine einzigartige Struktur und Zusammensetzung machen es zu einem wichtigen Forschungsobjekt für Geologen und Geowissenschaftler, die mehr über die Entstehung und Entwicklung der Erdkruste erfahren möchten.

Fundort des Hornblendegneis in der Nähe der Ortschaft Rothenburg im Kyffhäuser

Foto: Thomas Voigt