Auslandsaufenthalt 2011/2012 in Finnland im 5. Semester des Bachelorstudiums

Sina Bold
Portaitfoto Sina Bold
Portaitfoto Sina Bold
Foto: Sina Bold

Im 5./6. Semester meines Bachelorstudiums der Biogeowissenschaften war ich an der University of Eastern Finland (UEF) in Joensuu (http://www.uef.fi/en).Joensuu befindet sich in Ostfinnland in der Region Karelien, nur ca. 80 km von der russischen Grenze entfernt. Finnland, das Land der tausend Seen, ist auf jeden Fall ein Muss für alle Naturliebhaber. Damit ist es genau das richtige für Studenten der Biogeowissenschaften, insbesondere für Interessierte der Limnologie und Forstwissenschaften. 

Erfreulicherweise konnte ich als Erasmusstudent an die UEF Joensuu gehen, was sicherlich vieles erleichtert hat. So hatte ich auch die Möglichkeit an einem vierwöchigen "Erasmus intensive language course" (EILC) in Rovaniemi, Lappland teilzunehmen bevor ich nach Joensuu gezogen bin. Ich empfehle jedem der als Erasmusstudent nach Finnland gehen will, sich für einen EILC zu bewerben. Mal davon abgesehen, dass es meiner Meinung nach selbstverständlich ist, dass man versucht die Landessprache zu erlernen, ist es denke ich der beste Anfang für einen Auslandsaufenthalt. So lernt man nicht nur Land und Leute, sowie deren Sprache und Kultur direkt vor Ort kennen, sondern man kann bereits hier Freundschaften zu anderen europäischen Austauschstudenten knüpfen, die in dem darauffolgenden Semester ebenfalls an einer der finnischen Universitäten studieren werden.

Das Programm "Environmental Science and Forestry" an der UEF Joensuu bietet zahlreiche Kurse auf Englisch an aus denen man wählen kann. Der Nachweis eines Englisch-Sprachtests ist dabei nicht nötig. Für den Unialltag reichen Englischkenntnisse vollkommen aus, während für Freizeitaktivitäten grundlegende Finnischkenntnisse hilfreich, aber nicht unbedingt zwingend erforderlich sind. Während meines Auslandsaufenthaltes habe ich u.a. folgende Kurse belegt:

  • "Environmental Monitoring of Large Lakes"
  • "Ecotoxicology and Risk Assessment"
  • "Sustainable Water Management"

Neben den Vorlesungen gab es fast zu jedem Kurs begleitende Seminare und Exkursionen, in denen das neu gewonnene Wissen gleich angewandt werden konnte. Zum Beispiel gab es Tagesfahrten mit dem Forschungsschiff "Muikku" auf den See Pyhäselkä, an dessen Ufer Joensuu angesiedelt ist. Während der Ausfahrten wurden u.a. Strömungsmessungen durchgeführt, sowie Wasser- und Phytoplanktonproben genommen. Grundlegende Wasserparameter wurden anschließend direkt an Bord in einem Labor analysiert.Desweiteren konnte ich ein von der Uni organisiertes Praktikum in dem "Fisheries Research Institute" (www.rktl.fi/english/) in Enonkoski absolvieren, das dem finnischen Umweltamt untergeordnet ist. Dabei half ich u.a. bei der täglichen Fütterung der Fische auf der dazugehörigen Fischfarm, der Gewinnung von Lachseiern, sowie der Auswahl geeigneter Eier für den Brutstock, und der Erfassung des natürlichen Fischbestands in einem anliegenden See.

Nach einer Projektarbeit in dem "Laboratory of Aquatic Ecology and Ecotoxicology" an der UEF Joensuu, hatte ich die Möglichkeit ebenfalls meine Bachelorarbeit mit dem Titel "Identification of Oxidative Stress in Chironomus riparius Larvae Exposed to Fullerene Nanoparticles (C60)" dort zu verfassen. Dadurch verlängerte sich mein anfangs für ein Semester geplanter Auslandsaufenthalt um ein weiteres Semester. Die daraus hervorgegangenen Ergebnisse werden nun sogar Teil einer wissenschaftlichen Publikation werden.Erfreulicherweise wurden mir alle Kurse, die ich an der UEF Joensuu belegt habe, für das Bachelorstudium der Biogeowissenschaften an der FSU Jena angerechnet, sodass ich trotz meines Auslandsaufenthaltes den Bachelor in Regelstudienzeit abschließen konnte. Generell empfehle ich jedem Studenten, wenn möglich, für mindestens ein Semester ins Ausland zu gehen. Für Interessierte der Limnologie und Forstwissenschaften, die Winter von bis zu -30°C nicht scheuen, ist Finnland, insbesondere die UEF Joensuu, bestens geeignet.

Foto: Sina Bold
Foto: Sina Bold
Foto: Sina Bold
Foto: Sina Bold
Foto: Sina Bold
Foto: Sina Bold

Für Fragen und weitere Informationen stehe ich sehr gerne via Email zur Verfügung (SinaBold@gmx.de).